Im Company Training bildet das Personal der jeweiligen Leitstellen eines Unternehmens den Teilnehmerkreis. Hierbei steht die intensive Auseinandersetzung mit den technischen Aspekten der Netz- und Systemführung im Vordergrund. Weiterhin werden die Kommunikation zwischen Leitstellen, die Koordination der
durchzuführenden Aufgaben und die Kooperation von beteiligten Leitstellen behandelt.
Zusätzlich besteht in diesen als Company Training ausgeführten Kursen die Möglichkeit, die unternehmensspezifischen Notfall- und Wiederaufbaukonzepte hinsichtlich der praktischen Durchführung zu verifizieren. Für das Company Training gibt es drei inhaltlich abgestimmte Module:
Das Modul ’Restoration‘ behandelt gemäß des Trainingsprogramms ‚Emergency & Restoration‘ den Netzwiederaufbau nach Großstörungen. Die Hauptaufgabe ist die Wiederherstellung des Netzes nach einem Blackout.Die Szenarien beinhalten den Wiederaufbauprozess mit Unterstützung benachbarter Partner des europäischen Verbundnetzes ENTSO-E RGCE (ehemals UCTE) sowie den Inselaufbau mit schwarzstartfähigen Kraftwerkseinheiten. Zu den grundsätzlichen Themen diese Moduls gehören:
Das Modul ’Emergency‘ behandelt die Netz- und Systemsituationen, die eine Gefahr für die Aufrechterhaltung des Netz- und Systembetriebes hervorrufen und somit ein unmittelbares Handeln erfordern. Zu den Hauptaufgaben gehören das Erkennen der Situation, die Stabilisierung des Netz- und Systemzustandes sowie die Verhinderung einer Ausweitung der Störungssituation.Die Zielsetzung ist die Rückkehr zum ‚normalen‘ Netz-und Systemzustand.
Das Modul ’Alert‘ behandelt die Netz- und Systemsituationen, die einen Warnzustand bezüglich der Netz- und Systemführung hervorrufen und somit mittelbares Handeln erfordern um eine Gefahr der Versorgung zu vermeiden. Zu den Hauptaufgaben gehören das Erkennen der Situation, die Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten sowie die Anwendung von präventiven Maßnahmen. Die Zielsetzung ist die Rückkehr zum ‚normalen‘ Netz- und Systemzustand.
Innerhalb der verschiedenen Trainingsmodule führen die Teilnehmer themen- und praxisbezogene Szenarien am Simulator durch. Wobei entsprechend des Moduls die Schwerpunkte der Szenarien sich auf Netz- und Systemführung unter „gestörten“ bzw. „Not/Gefahr“ Bedingungen konzentrieren.
Der Simulator enthält ein Abbild des betrachteten Netzes einschließlich der konventionellen Kraftwerksanlagen und der dezentralen Erzeugungsanlagen sowie der
Belastungen in dem für das Training erforderlichen betrieblichen Detail. Die Teilnehmer arbeiten somit in ihrer ‚eigenen‘ Netz- und Systemumgebung und können die Erkenntnisse direkt für ihren Arbeitsbereich umsetzen.
Die Kombination aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischer Umsetzung ermöglicht den Teilnehmern ihre Kompetenzen in den Bereichen der technischen Kenntnisse, der praktischen Anwendung und den Erfahrungsschatz in den behandelten Themengebieten zu vertiefen. Weiterhin werden die Kommunikation untereinander sowie die Koordination und Kooperation miteinander zur Beherrschung komplexer Aufgabenstellungen gestärkt.
Der Simulator verfügt entsprechend dem Teilnehmerkreis über die unterschiedlichen und in der Anzahl erforderliche Arbeitsplätze zur Netz- und Systemführung sowie zur Kraftwerksführung. Grundsätzlich kann die Kommunikation der Leitstellen untereinander über Telefon erfolgen. Die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises, die Zuordnung der Arbeitsplätze sowie die zu verwendenden Szenarien für das praktische Training am Simulator werden im Vorfeld abgesprochen.
Die Dauer eines Trainingskurses richtet sich nach Inhalt, dem Teilnehmerkreis, dem Umfang der Szenarien und wird im Vorfeld abgesprochen. Grundsätzlich können die Inhalte aus den Modulen ‚Restoration‘, ‚Emergency‘ und ‚Alert‘ des Trainingsprogramms ‚Emergency & Restoration‘ kombiniert werden.