Im Rahmen des Company Trainings werden die Leitstellenmitarbeiter eines Unternehmens intensiv in technische Aspekte der Netz- und Systemführung eingeführt. Dabei liegt der Fokus auf der Kommunikation zwischen Leitstellen, der Koordination von Aufgaben und der Zusammenarbeit der beteiligten Leitstellen.
Das Training umfasst drei Module:
1. Restoration (Wiederherstellung):
Dieses Modul behandelt den Netzwiederaufbau nach Großstörungen. Die Hauptaufgabe besteht darin, das Netz nach einem Blackout wiederherzustellen. Szenarien beinhalten den Wiederaufbauprozess mit Unterstützung benachbarter Partner des europäischen Verbundnetzes ENTSO-E RGCE sowie den Inselaufbau mit schwarzstartfähigen Kraftwerkseinheiten. Themen umfassen das Verhalten von Netzen im Wiederaufbau sowie von konventionellen Kraftwerksanlagen und dezentralen Erzeugungsanlagen.
2. Emergency (Notfall):
Dieses Modul behandelt Netz- und Systemsituationen, die eine Gefahr für den Netz- und Systembetrieb darstellen und sofortiges Handeln erfordern. Hauptaufgaben sind das Erkennen der Situation, die Stabilisierung des Netz- und Systemzustands sowie die Verhinderung einer Ausweitung der Störung. Ziel ist die Rückkehr zum normalen Netz- und Systemzustand. Themen umfassen das Wirkleistungs-/Frequenzverhalten von elektrischen Netzen sowie den Spannungs-/Blindleistungshaushalt.
3. Alert (Warnung):
Dieses Modul behandelt Netz- und Systemsituationen, die einen Warnzustand bezüglich der Netz- und Systemführung hervorrufen und Handeln erfordern, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Hauptaufgaben sind das Erkennen der Situation, die Erarbeitung von Lösungen und präventive Maßnahmen zur Rückkehr zum Normalzustand..
In den Trainingsmodulen führen Teilnehmer praxisbezogene Szenarien am Simulator durch, der ein Abbild des Netzes einschließlich Kraftwerksanlagen und dezentraler Erzeugungsanlagen enthält. Dies ermöglicht den Teilnehmern, in ihrer eigenen Netz- und Systemumgebung zu arbeiten und die Erkenntnisse direkt umzusetzen.
Die Kombination aus theoretischem Wissen und praktischer Anwendung vertieft die technischen Kenntnisse, die praktische Umsetzung und den Erfahrungsschatz der Teilnehmer. Zudem wird die Kommunikation, Koordination und Kooperation zur Bewältigung komplexer Aufgaben gestärkt.
Der Simulator bietet verschiedene Arbeitsplätze zur Netz- und Systemführung sowie zur Kraftwerksführung. Die Kommunikation der Leitstellen erfolgt grundsätzlich über Telefon. Die Zusammensetzung des Teilnehmerkreises, die Zuordnung der Arbeitsplätze und die Szenarien für das praktische Training werden im Voraus festgelegt.